Altenklitsche, Arneburg, Badingen, Bergzow, Biederitz, Brachwitz, Burg, Cösitz, Dehlitz-Treben, Demsin, Dessau-Kühnau, Dolle, Dretzel, Elbeu, Garz, Genthin, Gommern, Grabow, Grimschleben, Gröbzig, Gutenberg, Halle-Reideburg, Halle-Trotha, Havelberg, Hohenseeden, Jerichow, Kalbe, Klietz, Kloschwitz, Köthen, Kretzschau-Groitzschen, Landsberg, Langeneichstädt, Lindau, Löbejün, Loburg, Lödderitz, Lostau, Mangelsdorf, Möckern, Neuenklitsche, Nierow, Osterburg, Ostrau, Pechau, Petersberg, Redekin, Rogätz, Rosenhof, Roßlau, Rothenburg, Sandfurth, Schartau, Schollene, Seegrehna, Seehausen, Tangermünde, Tucheim (2), Walternienburg, Werben, Wettin, Wolmirstedt, Wust, Zerbst, Zörbig
Der Name Klitsche stammt aus dem Slawischen und soll sich von „klita“ ableiten, was so viel wie “schlechtes Haus” (Hütte oder Lehmhütte) bedeuten soll. Auf alten Flurkarten finden sich etwa 300 m nordwestlich des Dorfes Altenklitsche die Flurbezeichnungen “Wittstocks Burgstall” und “Bierhals Burgstall”. Es handelt sich um zwei nebeneinander liegende, flache Erhöhungen im bzw. am Rande des Seen- und Wiesengebietes nördlich von Altenklitsche. Auf der östlich gelegenen Erhebung (“Wittstocks Burgstall”) wird eine slawische Befestigung vermutet. Hierfür spricht nicht nur ihre gut geschützte Lage in der Niederung, sondern vor allem der Fund mittelslawischer Scherben, die eine Zuordnung ins 9./10. Jahrhundert zulassen. Allerdings konnten bereits 1958 keine sicheren Befestigungsreste festgestellt werden. Die heute grasbewachsene Erhebung wird fast vollständig von Gräben/Grabenresten und feuchtem Bruchwald umsäumt. Über die westliche Erhebung “Bierhals Burgstall”, die heute vollkommen bewaldet ist, liegen keine weiteren Erkenntnisse vor.
Im Südostteil der Stadt Arneburg befindet sich am Rande der Hochfläche, direkt am Steilabfall zur Elbe, die historische Wallburganlage gleichen Namens, die den Elbestrom um etwa 20-25 m überragt. Die älteste bei Ausgrabungen 1963/64 entdeckte Siedlung auf dem Burgberg stammt aus der Jungsteinzeit um -1800, eine weitere aus der späten Bronzezeit um -800, die hier möglicherweise die älteste Befestigung auf dem Burgberg war. Die mittelalterlichen Funde beginnen im 8.-10. Jahrhundert mit altslawischer Keramik vom Ützer Typ. GRIMM vermutete hier bereits 1958 aufgrund mittelslawischer Kermakifunde und der exponierten Lage auf dem Burgberg eine slawische Wallburg, die im Rahmen der deutschen Expansion in Richtung Elbe im 10. Jahrhundert übernommen und ausgebaut wurde. Um 925 baute König Heinrich I. die Arneburg zur Grenzburg gegen die Slawen/Wenden aus. In Folge des Slawenaufstandes 983 wurde die Arneburg 997 überrannt und niedergebrannt. Schon 1006 erfolgte der Wiederaufbau als kaiserliche Reichsburg, die dann für etwa 500 Jahre lang der Sitz der Markgrafen wurde (zunächst der Nord-, dann der Altmark und ab dem 12. Jahrhundert der Mark Brandenburg). Aus der Hochfläche ist durch einen gewaltigen, eine natürliche Senke mitgenutzten Graben eine abgerundete-dreieckige Burgfläche von etwa 135 x 180 (bis 250) m Seitenlänge herausgeschnitten, die von einem Wall umgeben ist. Am Westrand findet sich ein Teil der alten Wehrmauer aus Findlingsblöcken. Am jenseitigen Rande des Grabens befinden sich undeutliche Reste eines zweiten Walles. Vermutlich wurde der bei der Anlage des Verteidigungsgrabens anfallende Erdaushub auf dem Burgberg zu Wällen aufgeschüttet. Die Wälle der 997 von den Slawen/Wenden eroberten und niedergebrannten deutschen Burg trugen noch Palisaden. Die - bis heute erhaltenen - steinernen Burgmauern wurden erst später errichtet (eine genaue Datierung liegt bisher nicht vor). Historische Gebäude der Burg sind nicht erhalten. Die heutige Burgauffahrt mit neoromanischem Burgtor im Südwesten der Anlage wurden erst im 19. Jahrhundert angelegt und sind auch standörtlich nicht authentisch.
Ungefähr 600 m nördlich des Ortes Badingen liegen an der Landstrasse L30 nach Kläden die Reste einer slawischen Wallburg. Sie wird heute als Acker benutzt und dürfte daher so gut wie abgetragen sein. Aus der Luft ist sie aber noch eindeutig zu erkennen. Sie hatte einen runden Grundriss von ca. 110 bis 120 m Durchmesser. Genutzt wurde sie vom 9. bis zum 10. Jahrhundert. Um 980 wurde Bardingen das erste Mal schriftlich erwähnt. Man kann also annehmen, dass die Slawenburg kurz vorher erobert oder aufgegeben wurde. Sie lag zur damaligen Zeit in einem Niederungsgebiet.
Schon der slawische Ursprung des Ortsnamens Bergzow/Berkezow weist auf eine Ansiedlung der Slawen im Gebiet hin. Nach GRIMM 1958 lassen die auf historischen Flurkarten etwa 2,5 km östlich der Ortschaft gelegenen Flurnamen “Burgstall” und “Burgstallwiesen” einen slawischen Burgwall vermuten. Auf der von GRIMM beschriebenen Talsandinsel nördlich des Parchener Baches wurden auch mittelslawische Scherben gefunden (darunter ein Randstück einer Tonwanne), die eine Zuordnung ins 9./10. Jahrhundert ermöglichen. In einem Beitrag von Eckhard Heller über archäologische Waldinspektionen per Luftbildauswertung wird der vermutete Burgwall per Luftbildauswertung recht genau im Kiefernforst im nordöstlichen Teil besagter Talsandinsel geortet. Dabei ist der Hinweis interessant, dass die rundovale Struktur aufgrund des Sonnenstandes nur auf einem Luftbild von Google-Earth deutlich erkennbar war, auf anderen Luftbildern aber kaum oder gar nicht auffiel. Nach GRIMM konnten auf der erwähnten Talsandinsel bereits 1958 keinerlei Befestigungsspuren mehr festgestellt werden. Über Größe und Beschaffenheit der Anlage ist nichts überliefert.
Der Ortsname Biederitz ist slawischen Ursprungs und bedeutet soviel wie "Ort des Standhaltens“. Der nahe Fluss Ehle war damals die natürliche Grenze zwischen Deutschen und Slawen.
Ursprünglich befand sich in Biederitz eine Burgwallanlage, dem heutigen Förstergarten. Der Ortskern war von Wasser und Sumpf umgeben, er bildete das Gebiet zwischen Seestraße, Schulstraße und Försterei. Es gab nur eine feste Verbindung zum Festland in Richtung Osten. Die Burg und eine Kapelle wurden mehrfach zerstört und wieder aufgebaut.
Slawische Wallreste haben sich am östlichen Ortsrand von Brachwitz auf dem sogenannten "Kirschberg" erhalten. Es handelte sich um eine strategisch günstig gelegene Höhenburg am Saaletal. Sie lag damals im Gebiet der slawischen Sorben. Die Reste der Burg sind heute unbewaldet und man erkennt deutlich die alten Gräben. Im Süden grenzt sie direkt am Steilufer zur Saale hin. Von der Burg aus wurde mit Sicherheit der damalige Schiffsverkehr auf dem breiten Fluss beobachtet. Näheres ist über die Burg nicht bekannt.
In Burg bei Magdeburg ist eine Burg bzw. ein Burgward aus ottonischer Zeit (949 und 965) urkundlich belegt. Da im Bereich der Burger Altstadt eine ältere slawische Siedlung nachgewiesen wurde und diese nahe einem bedeutenden Übergang über die Ihle lag, wird wegen der strategisch wichtigen Lage eine ursprünglich slawische Befestigung des 8. oder 9. Jahrhunderts - als Vorgänger der sächsisch-ottonischen Burg - vermutet. Die einstige Wallburg wird auf dem Weinberg am Nordrand der Altstadt/Oberstadt vermutet, konnte aber archäologisch bisher nicht nachgewiesen werden. Durch die in Zusammenhang mit dem Weinbau angelegten Terrassen sind anzunehmende Wall- und Grabenanlagen sicher zerstört bzw. stark überformt worden. Alte Bezeichnungen wie “in monte in borch” aus dem 14. Jahrhundert und Straßennamen wie “Unterm Hagen” untermauern aber die Vermutung. Manches spricht dafür, dass Burg auch nach dem großen Slawenaufstand von 983 weiterhin in deutscher Hand blieb, was vermutlich an der Nähe zu Magdeburg lag. Die Burg selbstscheint bereits recht früh aufgegeben worden zu sein, jedenfalls findet sie seit dem 12. Jahrhundert keine Erwähnung mehr.
In Cösitz befand sich anstelle des heutigen Schlosses eine Slawenburg. Sie bestand bereits im frühen 9. Jahrhundert und wurde im Jahr 839 schriftlich erwähnt. In diesem Jahr wurde die "Königsburg" von den Deutschen erobert. Aus der Bezeichnung als "Königsburg" können wir also einen stark befestigen Sitz eines slawischen Herrschers der slawischen "Sorben" (Stamm der Colodici) annehmen. Noch heute ist die Cösitzer Wallanlage eine der mächtigsten in Mitteldeutschland und gut erhalten. Nach den Slawen benutzen auch die deutschen Einwanderer diesen Burgplatz. Weiterhin erwähnenswert ist, dass diese slawischen Burg einen Vorwall von 8,5 ha besaß, der auch heute noch nordöstlich der Burg zu erkennen ist. Demnach existierte vor der "Königsburg" noch eine größere Vorburgsiedlung, die durch einen gewaltigen Wall geschützt wurde. Umgeben waren Burg und Vorburg damals von feuchtem Umland (Flüsse Nesse und Fuhne) und daher auch gut auf natürliche Weise geschützt.
Der Burgwall besteht aus einer noch teilweise erhaltenen Doppelringanlage. Innerhalb des Burgwalls von Dehlitz-Treben liegt eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert, die einst zu dem Dorf Treben gehörte, das im 16. Jahrhundert wüst fiel. Die Burg liegt in markanter Lage auf einer bewaldeter Anhöhe über der Saale an der Rippachmündung.
Etwa 1,1 km nördlich der Ortschaft Demsin/Großdemsin liegt ein vermuteter mittelslawischer Burgwall. In alten Flurkarten findet sich hier die alte Flurbezeichnung “Burgstall”. Paul Grimm (1958) beschreibt im Handbuch vor- und frühgeschichtlicher Wall- und Wehranlagen eine leichte Erhöhung in der Niederung. Im Bereich der angegebenen Koordinaten findet sich auf verschiedenen Karten eine Erhöhung, die auf über 33 m ü. NN ansteigt und damit die umgebende Niederung um etwa 2-3 m überragt. Die auch im Gelände erkennbare Erhöhungwird heute größtenteils ackerbaulich genutzt, der östliche Rand zum Wiesenland - im Bereich einer kleinen Hangkante - von einem kleinen Gehölz markiert. Auf der Fläche konnten einige undeutliche mittelslawische Scherben geborgen werden, die eine zeitliche Einordnung in das 9./10. Jahrhundert wahrscheinlich machen. Bereits 1958 wurden hier allerdings keine Befestigungsspuren mehr gefunden. Neben den slawischen Scherben fanden sich in größerer Anzahl urgeschichtliche Scherben, die vermutlich jungbronzezeitlichen Ursprungs sind und dem “nordischen Kreis” zugeordnet wurden. Die Fläche dürfte damit bereits in urgeschichtlicher Zeit besiedelt gewesen sein.
Bei der Wallburg am Kühnauer See handelt es sich um eine Befestigung, die etwa im 10. Jahrhundert durch Slawen in diesem Hauptort an einem Elbeübergang angelegt wurde. Später wurde diese Burg durch die Deutschen übernommen und ausgebaut. Nach Verlagerung des Elbelaufes nach Norden in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts verlor die Anlage an Bedeutung und wurde, wie die Siedlung auf dem Ufer oberhalb der Burg, nach und nach verlassen.
Circa 150 m westlich von der Dorfkirche in Dolle befinden sich die noch gut sichtbaren Reste einer slawischen Wallburg. Sie hatte einen kreisrunden Durchmesser von ca. 65 m und stammt aus dem 9. bis 11. Jahrhundert. Sie wurde allerdings auch im Mittelalter genutzt, wie Ausgrabungen zeigten.
In der Mitte der Dorflage zwischen Landstraße und Tucheimer Bach liegt heute auf einer leichten Erhöhung das Schloss Dretzel, an dessen Stelle vormals eine frühdeutsche Burg gestanden hat, die wiederum einen slawischen Vorläufer gehabt haben soll. Der Ort ist slawischen Ursprungs und lag im Wendengau Moricane, der den südlichen Teil des heutigen Landkreises Jerichower Land einnahm. Aufgrund der slawischen Ortsgründung und der urkundlich belegten Existenz einer frühdeutschen Burg des 10. Jahrhunderts und eines Burgwardhauptortes kann eine ursprünglich slawische Befestigung angenommen werden. Auf dem Gelände wurden auch mittelslawische Scherben festgestellt. Bei früheren Ausschachtungen wurden nach GRIMM immerhin Reste einer alten steinernen Burganlage angeschnitten. Ferner sind nach GRIMM einige Grabenreste auf die historische Burganlage zurückzuführen. Vermutlich handelt es sich hier um den nördlich des Schlosses gelegenen Wasserlauf, der in die Parkgestaltung einbezogen wurde.
Am Mittellandkanal südöstlich von Elbeu bestand bereits in der frühen Slawenzeit eine Wallburg. Im 8. Jahrhundert legten die slawischen Einwanderer am alten westlichen Elbeufer ihre befestigte Burganlage an. Zu jener Zeit muss der Ort stategisch günstig gelegen haben. Möglicherweise kontrolliere sie einen Übergang oder den damailgen Schiffsverkehr auf der Elbe. Nachdem die Slawen aus der Gegend vertrieben wurden, verstärkte man die Anlage im 10. Jahrhundert. Die Burg stellte nun den Sitz des Markgrafen von Hildagsburg dar. 1129 zerstörte Albrecht der Bär die Burg, die bald darauf wieder errichtet wurde. Nach 1376 gab man die Burg endgültig auf, da die Elbe sich weiter ostwärts verlagerte und die Burg nun strategisch keine Bedeutung mehr hatte.
Im Handbuch vor- und frühgeschichtlicher Wehr- und Wallanlagen von GRIMM (1958) wird die an einem Seitenarm der Havel gelegene kleine Ortschaft Garz als vermuteter Standort einer slawischen Befestigung aufgeführt. Die Vermutung basiert auf der slawischen Ortsgründung, vor allem aber der Bedeutung des slawischen Ortsnamen, der auf den Ursprung einer “kleinen Burg” verweist. Sichere Hinweise auf eine Burg liegen jedoch nicht vor. Die auf einer Anhöhe an einem alten Havelarm angelehnte Ortslage und deren im Kern oval-rundliche Form sind als möglicher Standort einer kleinen Burganlage, aus der sich später evtl. die Dorfstelle als typisch slawisches Runddorf entwickelt hat, durchaus plausibel.
Nahe der Ortschaft Genthin lag im Bereich des heutigen Forstamtes Genthin einst die urkundlich erwähnte Burg "Plote". Bereits im 8./9. Jahrhundert errichteten die Slawen auf einer natürlichen Talsandinsel in der Stremmeniederung eine erste offene Siedlung. Sie wurde vom Parchener Bach umflossen, der hier in die damalige Stremme (heute Elbe-Havel-Kanal) mündete. Im 9./10. Jahrhundert wurde das Areal von den Slawen zu einer zweigliedrigen Burganlage ausgebaut. Die Hauptburg war etwa 70 m x 90 m groß und kann dem "Typ Tornow" zugeordnet werden. Dabei handelte es sich um kleine fast kreisrunde Adelsburgen, in deren Vorfeld fast immer eine Vorburgsiedlung lag. Die westlich vom Burgwall gelegene Vorburgsiedlung von Genthin war etwa 250 m x 220 m groß und wurde von einem umlaufenden Erdwall geschützt. Die Außenseite des Vorburgwalles war durch eine Lehmschutzschicht gesichert. Im Vorburgbereich konnte man durch begrenzte Ausgrabungen Grubenhäuser in Blockbautechnik nachweisen. Das Vorburgareal wurde nachweislich bis in das 12. Jahrhundert genutzt. Nachdem die Deutschen in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts die Gegend eroberten wurde die Hauptburg zu einem deutschen Burgward umfunktioniert. Die Vorburg wurde vermutlich durch einen Grundwasseranstieg in der Stremmeniederung unbrauchbar und wurde aufgegeben. Im Jahre 1144 wurde der Burgort erstmals urkundlich als "Burgwardo Plothen" erwähnt. Im Verlauf des 12./13. Jahrhunderts wurde der alte Burgwall zu einer festen deutschen Burg mit Bergfried, steinernen Ringmauer und Gebäuden ausgebaut. Reste dieser mittelalterlichen Gebäude sind noch auf einem alten Stich aus dem Jahre 1650 erkennbar (siehe Galerie). Heute sind vor Ort noch der bis zu 5 m hohe Hauptburghügel und schwache Wallreste der ehemaligen Vorburg zu erkennen. Der umlaufende Vorburggraben ist im Laufe der Zeit zugeschüttet worden.
Gommern war vermutlich bereits in der frühslawischen Zeit des 8./9. Jahrhunderts ein slawischer Hauptort. Im Bereich des heutigen Schlosses muss bereits eine slawische Wallburg vorhanden gewesen sein, die König Karl der Große im Jahr 805 verwüstete. Im Jahr 806 fand ein weiterer Kriegszug nach "Genewara" statt, der zur Gründung einer Burg (Kastell) in der Nähe der Elbe führte. Manches spricht dafür, dass diese Burg mit dem Standort des heutigen Schlosses Gommern identisch ist, aber Belege dafür gibt es nicht. Ob die Burg im Rahmen des Slawenaufstandes 983 von den Slawen zurückerobert wurde, ist nicht belegt. Jedenfalls gehörte das Gebiet bald wieder - spätestens Anfang des 10. Jhd. - zum deutschen Einflussbereich. Da seit 921 die sächsisch-deutschen Könige Feldzüge gen Osten bevorzugt durch den Fiener (Gau Marzane Moriziani) führten, ist anzunehmen, dass die nahe Magdeburgs gelegene Burg Gommern zu dieser Zeit in deutscher Hand oder bereits zerstört war.
Das Wasserschloss Grabow hat seinen Ursprung in einer slawischen Burganlage. Sie wurde im Jahre 946 in einer Urkunde Ottos I. als "civitas grabuua" schriftlich erwähnt. Später wurde sie zur deutschen Wasserburg ausgebaut, von der heute noch geringe Reste zu erkennen sind. Die anderen heutigen Gebäude stammen aus dem 17. Jahrhundert und können besichtigt werden.
Die aus einer großen runden Hauptburg und zwei in größerem Abstand halbkreisförmig vorgelagerten Wällen bestehende Anlage besitzt eine Gesamtausdehnung von etwa 350 x 400 m. Noch gut erhalten und erkennbar sind Teile der beiden äußeren Wälle im Südosten der Ortslage Grimschleben. Eine kleinere Ausgrabung fand Anfang der 1930er Jahre statt.
Die ursprüngliche Anlage geht vermutlich auf die späte Bronzezeit zurück. Die auf dem Gelände gemachten Funde weisen zum Teil aber auch in noch ältere Zeit zurück (Neolithikum - Bernburger Kultur). Urkundlich überliefert ist die slawische und später deutsche Burg Grimschleben. Die Slawen nannten die Burg "Budizco". Ihre besondere strategische Bedeutung ergibt sich aus der Lage am östlichen Ufer der Saale, die damals die Westgrenze der slawischen Siedlungsgebiete markiert hat. Unmittelbar gegenüber lagen auf der Westseite des Flusses die Orte Altenburg und Nienburg. Im 10. Jahrhundert kam die Burg unter deutsche Herrschaft und war nun Mittelpunkt eines Burgwards. 979 schenkte Kaiser Otto II. den Burgward Grimschleben mit den dazu gehörigen Dörfern dem Kloster Nienburg. Damit einher ging der Bedeutungsverlust der Burganlage selbst. Der Bereich der Hauptburg entwickelte sich zur dörflichen Siedlung. Dieses alte Dorf Grimschleben, noch 1258 als Pfarrdorf erwähnt, wurde später wüst. Neben der alten Dorfstelle entstand im 16. Jahrhundert ein Vorwerk, die spätere Domäne.
Der Schlossturm ist einziges Überbleibsel des Gröbziger Schlosses, das im 8. oder 9. Jahrhundert vermutlich auf den Resten einer slawischen Wallburg errichtet worden war, und um das herum sich die Stadt Gröbzig in der Folge entwickelte.
In Gutenberg (Götschetal) befand sich einst eine slawische Höhenburg. Sie wurde auf dem heutigen Kirchberg errichtet, wo noch geringe Wallreste vorhanden sind. Die heutige Kirche soll aus dem 12. Jahrhundert stammen. Auf slawisch hiess der Ort einst "Thobrogora" oder "Dobrogora", was soviel wie "guter Berg" bedeutet.
Im westlichen Ortsteil von Reideburg in Halle befinden sich die Reste eines alten Burgwalles. Er hat einen Durchmesser von 60 bis 80 Meter und wurde von den slawischen Neletici irgendwann im 9. bis 10. Jahrhundert errichtet. Nachdem Heinrich I. die Gegend im 10. Jahrhundert eroberte, wurde die Burg weiterhin genutzt. Sie diente nun als Schutzburg gegen die Ungarn. In den folgenden Jahrhunderten diente sie als Adelssitz und wurde 1347 erstmals als markgräfliche Befestigung erwähnt. Im 14. Jahrhundert wurde die Burg aufgegeben. Bis 1800 sollen noch Mauerreste vor Ort erkennbar gewesen sein. Heute zeugt nur noch ein bis zu 3 Meter hoher Burgwall von der einstigen Burgstelle.
Trotha ist ein Stadteil von Halle in Sachsen-Anhalt. Bereits im 7. bis 8. Jahrhundert wurde der Ort von den Sorben besiedelt. Sie errichteten an der Saale eine Wasserburg. Die Saale war zu dieser Zeit eine Art Grenzfluss. Im Schutze dieser Burg gab es auch eine Vorburgsiedlung. Unter Karl dem Großen und dessen Sohn wurde diese Burg vermutlich zerstört. Im Jahre 952 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Auf den Resten der slawischen Burg errichteten die Deutschen dann 966 an gleicher Stelle ebenfalls eine Burg, die die nahe Heerstraße schützte. Im Bereich des Kafeegartens in Trotha befanden sich die Burganlagen.
1. "Kleiner Burgwall"
2. "Großer Burgwall"
Etwa 5 Kilometer östlich von Havelberg liegt inmitten der Havelniederung der sogenannte "Große Burgwall". Mit einer ovalen Grundfläche von 100 m x 75 m ist er größer als der "Kleine Burgwall" weiter westlich. Der Burgwall ist nur teilweise erhalten und erreicht noch eine Höhe von bis zu 3 m. Lesefunde deuten an, dass der Platz bereits in der Jungsteinzeit besiedelt war. Auch in der folgenden Bronzezeit lag hier wahrscheinlich eine Siedlung. Die Slawen nahmen die Talsandinsel im Verlauf des 11. Jahrhunderts in Besitz und errichteten hier eine typische Niederungsburg, die bis in das 12. Jahrhundert bestand.
Etwa 2,4 km nördlich der Ortschaft Hohenseeden liegt auf dem östlichen Teil einer langgestreckten Sanddüne in der Niederung des Parchener Baches der slawische Burgwall “Klausgartenberg”. Aufgrund archäologischer Befunde wurde der Klausgartenberg bereits in der späten Bronze- bis frühen Eisenzeit (um -800) besiedelt. Paul Grimm (1958) vermutete sogar eine erste Befestigung in dieser Zeit. Der Burgwall bei Hohenseeden gehört zu den am besten erhaltenen slawischen Burgwällen des Elbe-Havel-Gebietes. Der Durchmesser der rundovalen Wallanlage beträgt ca. 120 m. Innerhalb des Walls befindet sich - als eine Besonderheit - eine kleine natürliche Erhebung. An der Westseite des Ringwalls sind noch Spuren eines Grabens erkennbar, der die Burg von der übrigen Talsandinsel abgetrennt hat. Durch Funde mittel- und spätslawischer Keramik lässt sich die Burganlage in das 9./10. bis 12. Jahrhundert datieren. Möglicherweise ging dem slawischen Burgwall eine unbefestigte slawische Siedlung voraus. Der Burgwall “Klausgartenberg” wird als Zentrum einer Kleinregion angesehen. Seine Entstehung fällt in die Zeit der ostfränkischen Invasionen in die ostelbischen Slawengebiete.
Mit der Gründung eines Prämonstratenserklosters im Jahre 1144 wurde Jerichow als slawisches Fischerdorf samt einem Burgwall am östlichen Elbufer erstmals urkundlich erwähnt. Der ehemals slawische Burgwall lag auf einer kleinen natürlichen Anhöhe in der Elbeniederung unmittelbar an einem alten Elbearm. Inmitten des 190 m x 130 m großen Burgwallareals liegt ein kleiner, etwa 90 m x 70 m großer baumbestandener Burghügel, der die ehemalige Hauptburg darstellt. Nachdem das Gebiet durch die Deutschen erobert wurde, nutzte man das Burggelände als deutschen Burgward. Die ehemalige slawische Hauptburg wurde zur Motte umgebaut. Nach dem 30 jährigen Krieg verfiel diese deutsche Burg. Bis 1760 standen auf dem kleineren Burghügel noch Reste von Gebäuden und eines viereckigen Bergfriedes. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden diese Reste abgerissen und der kleine Hauptburghügel wurde mit dem Schutt verfüllt. Dadurch hat der kleine Burghügel sein heutiges plateauartiges Aussehen. Keramikscherben aus der Vorburg belegen eine intensive slawische Besiedlung vom 9. bis 12. Jahrhundert.
Am Standort der heutigen Ruinen der Burg Kalbe befand sich schon in der Slawenzeit eine Wallburganlage. Durch die Anlage eines breiten Grabens lag diese Niederungsburg wie auf einer Insel. Im Jahr 983 wurde sie das erste Mal schriftlich erwähnt, dürfte zu dieser Zeit aber schon in deutschem Besitz gewesen sein. Sie wurde dann nach und nach in Stein ersetzt. Heute sind noch Außenmauern der ehemals zweigschossigen, gotischen Heiligkreuzkapelle erhalten.
Auf einer kleinen Halbinsel am Ostufer des Kleinen Klietzer Sees befinden sich ca. 200 m westlich der Ortschaft die Reste einer weitgehend abgetragenen historischen Burganlage. Bei der ursprünglichen Anlage handelt es sich um einen frühslawischen Burgwall. Bei Grabungen zwischen 1976 und 1982 wurden 2 Wallphasen belegt, die beide ins 8.-10. Jh. datiert werden. Die ältere Wallphase weist eine Basisbreite von 5,9 m und die jüngere von 12,2 m auf. Der Wall war in Rostkonstruktion mit hölzerner Vorderfront errichtet, zunächst aus Flechtwerk, später als Holz-Ton-Konstruktion. Die umgestürzte gut erhaltene Vorderfront ließ auf Palisaden bis zu 3 m Länge schließen. Die Innenseite des Walls bestand vermutlich nur aus einer Erdanschüttung. Von der östlich gelegenen Vorburg war bei den Grabungen keine Befestigung mehr erkennbar. Die gefundene Keramik gehört der altslawischen Ützer Gruppe mit überwiegend geradlinigen Kammstrichverzierungen an, ferner traten spätslawische Standbogengefäße, hochmittelalterliche rotbraune und blaugraue Kugeltopfware sowie weiße, oft rot bemalte Scherben auf. Eine dunkle Schicht unter dem Wall konnte nicht eindeutig als ältere unbefestigte Siedlung erschlossen werden. Spätestens Mitte des 12. Jahrhunderts wurde an der Stelle des slawischen Burgwalls eine frühdeutsche Burganlage errichtet, die 1144 als Burgward “Clitze” urkundlich Erwähnung fand. Die in der Anlage gefundene hochmittelalterliche Keramik entspricht diesem urkundlich überlieferten deutschen Burgward, dessen Aufbau bei den Grabungen nicht mehr feststellbar war. Bis in die 1930er Jahre sollen hier noch Burgreste erhalten gewesen sein. Heute findet sich nur noch die flache, aber im Gelände deutlich erkennbare Erhebung, die derzeit als Viehweide genutzt wird.
Nordwestlich von der Ortschaft Kloschwitz an der Saale lag in der slawischen Zeit eine Burganlage. Heute wird die Stelle landwirtschaftlich genutzt, sodass kaum noch etwas von der einstigen Burgsiedlung erkennbar ist. Die Slawen legten auf einem natürlichen Sporn wohl nur einen bogenförmigen Wall nach Westen hin an, denn an den anderen Seiten war die Stelle durch steile Abhänge auf natürliche Weise gesichert. Art und Aufbau der Burg haben eine auffallende Ähnlichkeit mit der Burg am Kap Arkona auf Rügen. Dort befand sich nachweislich ein Kultort der Ranen. Ob auch die Burg in Kloschwitz kultischen Zwecken diente, oder die Ostausrichtung nur zufällig ist, ist noch unbekannt.
Anstelle des heutiges Schlosses in Klöthen befand sich in der Slawenzeit eine Burgwallanlage. Da im Jahre 839 bereits die südlicher gelegene Burg Kösitz erobert wurde, muss man in diesem Zusammenhang auch den Untergang der Slawenburg in Köthen vermuten.
Ein nicht eindeutig zuzuordnender Burgwall von 60 m x 75 m Größe bestand im heutigen Kretzschau-Groitzschen. Der fast quadratische kleine Burgwall, der auch als "Kessel" bezeichnet wurde, soll seinen Ursprung im 9. Jahrhundert haben. Er lag zu jener Zeit im Stammesgebiet der Sorben und könnte den Sitz eines lokalen Adligen dargestellt haben. Bei Grabungen wurde der ganze Burgwall erforscht und erbrachte in der Burg ein großes Haupthaus, einige kleinere Nebenhäuser, einen Backofen und eine Mühle. Bis heute ist unklar, ob diese Burg eine rein sorbische Adelsburg war, oder in ihr ein sorbischer Fürst unter fränkischer Herrschaft residierte. Die typischen Kleinburgen der Slawen besaßen oftmals kasemattenähnliche Wohnbauten direkt am inneren Wall. Diese konnten hier nicht festgestellt werden. Daher muss offen bleiben, ob diese Burg von den Slawen oder unter fränkischem Einfluss gegründet wurde. Die Burg wurde inzwischen durch einen Tagebau zerstört. Das ehemalige Burgareal liegt heute überflutet im Kretzschauer See.
Nordöstlich von Halle befindet sich der Ort Landsberg. An der heutigen Stelle der Burg Landsberg befand sich einst eine slawische Höhenburg. Oberirdisch ist von ihr allerdings kaum noch etwas zu sehen, abgesehen von geringen Resten der Umwallung. Der Rest der Wehrburg wurde im Mittelalter überbaut. Der Wall der Slawenburg bestand damals auf dem ganzen Berg. Man vermutet, dass es sich einst um "heilige Berge" gehandelt haben könnte. Die Slawen verehrten unter anderem Wälder und Berge. Die Höhenburg von Landsberg war wahrscheinlich sogar der Stammsitz der Siusiler. Weiterhin vermuten Forscher, dass die 961 erwähnte Burg "civitas Holm" mit dieser Burg gleichzusetzen ist. Nach Aufgabe der Burg ging der Name auf den 2 km entfernt liegenden Ort "Gollma" über, der ein heutiger Ortsteil von Landsberg ist. Am Bergfuß befanden sich weitere Wälle und Gräben, die heute allerdings kaum noch erkennbar sind. Kurios ist der Fund eines slawischen Topfes mit einem weiblichen, menschlichen Schädel, sowie einigen Wirbelknochen. Man konnte feststellen, dass der Schädel aus dem 10./11. Jahrhundert stammt und das diese Frau geköpft wurde. Thietmar von Merseburg berichtete damals, dass es Brauch bei den Slawen war, dass sich die Frauen der "höheren Slawen" köpfen lassen mussten, wenn diese verstarben. Allerdings ist dies nur eine Vermutung. Man fand das Gefäß am Bergfuß in 60 cm Tiefe alleinstehend.
Ein kleiner kegelförmiger Erdhügel, der auch als "Borke" bekannt ist, stellt mit einiger Wahrscheinlichkeit eine altslawische Burg dar. Einige Wissenschaftler vermuten hier aber auch eine frühdeutsche Burganlage. Andere gehen von einer vorslawischen Burg aus. Man fand allerdings slawische Scherben bei Grabungen. Die Slawen drangen im 7. und 8. Jahrhundert westlich der Saale in das Gebiet um Langeneichstädt ein und siedelten sich hier an. Im Jahr 766 wurden sie aber vom fränkischen Herrscher Pipin wieder über die Saale zurückgedrängt. Zu dieser Zeit dürfte dann auch die Burg untergegangen sein. Es handelt sich um einen 50 m langen Hügel, der mit seiner Höhe die Dächer der naheliegenden Häuser fast überragt.
Die Anfänge der Burg sind historisch nicht belegbar, reichen jedoch durch Funde slawischer Scherben auf dem Gelände der Vorburg vermutlich bis ins 9./10. Jh. zurück. Im Jahre 1179 wurde die Burg unter dem Herren Evererus von Linau erstmals urkundlich erwähnt. Hier fanden die Landbewohner beim Herannahen von Feinden, besonders während des Dreißigjährigen Krieges, häufig Zuflucht.
Die Stadt Löbejün wurde erstmals im Jahre 961 als "Liubichun" schriftlich erwähnt. Damit war ein deutscher Burgward gemeint. Dieser entwickelte sich allerdings aus einer altsorbischen Burgwallanlage. Seit dem 13. Jahrhundert entwickelte sich die heutige Stadt. Der altsorbische Name bedeutet soviel wie: "Ort des Luboch". Luboch war wohl der slawische Gründer der Siedlung.
Die Burg Loburg wurde auf den Resten einer slawischen Wehrburg errichtet. Diese bestand bereits seit dem 8. Jahrhundert. Nach der Eroberung durch die Deutschen wandelte man diese Burg in eine deutsche Burganlage um. Sie wurde 965 als "civitas Luborn" erwähnt. Während des großen Slawenaufstandes von 983 wurde diese Burg samt der Dörfer Möckernitz und Ziemitz aber wieder zerstört. Anfang des 13. Jahrhunderts wurden aber Burg und die beiden Dörfer wieder neu errichtet.
In Lostau hat sich im 9./10. Jahrhundert ebenfalls eine slawische Wallanlage befunden. Sie wurde nach der deutschen Eroberung zu einem deutschen Burgwardstandort umgewandelt und als solcher auch 973 schriftlich erwähnt. Der Name der Siedlung war "Loztoue". Leider ist heute nicht mehr bekannt, wo sich einst diese Burg befunden hat.
Etwa zwei Kilometer östlich von Lödderitz (Salzlandkreis) befinden sich die gut erhaltenen Überreste einer im Ursprung mittelslawischen Burganlage. Das im Volksmund auch "Schmiedeberg" oder "Försterfriedhof" genannte Bodendenkmal stellt einen kegelstumpfartigen Burghügel dar, der auf der oberen planierten Krone einen Durchmesser von 40 m hat. Ein 8 m breiter Außengraben umgibt den noch bis zu 2 m hohen Burgwall. Heute liegt das Bodendenkmal am "Schmiedesee". Nach Luftbildern zu urteilen, verlief hier einst die alte Elbe. Vielleicht überwachte der Burgwall in der Slawenzeit einen Übergang über das Gewässer? Nach der slawischen Besiedlung diente der Burgwall als frühdeutsche Burg/Motte ("tu Smedeborg"). Im 19. Jahrhundert wurden auf dem Burgareal die jeweiligen Förster aus Lödderitz beerdigt.
Etwa 2,1 km nordöstlich von Mangelsdorf/Großmangelsdorf befindet sich in offener Flur - im Bereich einer flachen Erhebung - ein vermuteter Burgwall. Auf alten Flurkarten wird der Bereich als “kleiner und großer Burgstall” bezeichnet. GRIMM beschreibt 1958 eine bis auf undeutliche Wallreste im Nordwesten und Westen zerstörte Doppelanlage im feuchten Wiesengelände. Ein Rundwall von ca. 175 m Durchmesser bildete hier früher die Hauptburg, um die sich eine mehr als 400 m lange und 300 m breite Vorburg legte. Diese war im Westen halbrund, während die Nord- und Südseite nahezu geradlinig verlief. Die Form der Ostseite ist unsicher. Aufgrund mittelslawischer Scherben kann die vermutete Anlage ins 9./10. Jahrhundert datiert werden. Der Fund urgeschichtlicher Scherben lässt auch die Existenz einer Befestigung in der jüngeren Bronzezeit und der frühen Eisenzeit möglich erscheinen (eine Besiedlung in dieser Zeit kann als sicher angenommen werden). Heute wird die Fläche, die noch als leichte Erhöhung erkennbar ist, ackerbaulich genutzt. Auf einigen Luftbildern, die in einer dafür günstigen Jahreszeit gemacht wurden, scheint sich die Anlage noch abzuzeichnen. Im Gelände waren Wallreste aktuell jedoch nicht mehr auffindbar.
Etwa 1,6 km östlich der Ortschaft Neuenklitsche befinden sich in einer Fließschleife der Stremme die Reste eines mittelslawischen Burgwalls, der auf der Südseite von der Stremme gesichert war und ansonsten durch einen bogenförmigen Doppelwall geschützt wurde, vor dem ein Vorwall lag. Die rund-ovale Anlage ist auf Luftbildern noch sehr gut zu erkennen, wobei sich v.a. der ehemalige Graben zwischen dem Doppelwall durch eine andere Vegetationsstruktur abzeichnet. Aber auch im Gelände sind diese Strukturen - bei genauer Betrachtung - noch auszumachen. Nach dem Luftbild ergibt sich ein Durchmesser von etwa 90 x 70 Metern. Durch den Fund mittelslawischer Scherben ist eine Zuordnung ins 9./10. Jh möglich. Aktuell wird die Fläche als Grünland bewirtschaftet. In einer Stiftungsurkunde des Bistums Havelberg von 937 und 946 wird Neuenklitsche als “Zuuclizii” zum Wendengau Liezzi erwähnt.
Etwa 1,2 km südöstlich der Ortschaft Nierow finden sich auf einer kleinen Anhöhe nördlich des Nierower Sees die Reste eines stark verschliffenen einfachen Ringwalls aus mittelslawischer Zeit. Außer mittelslawischen Scherben wurden im angrenzenden Gelände auch frühgeschichtliche und mittelslawische Siedlungsreste gefunden (Vorburgsiedlung?). In alten Flurkarten wird der betreffende Bereich als “Borchwall” bezeichnet. Bereits 1958 beschreibt GRIMM nur noch eine stark überackerte Anlage, die heute zum Teil von einem kleinen Wäldchen eingenommen wird. Aktuell sind im Gelände außer der kleinen Anhöhe keine Spuren der Anlage mehr zu erkennen, während sich auf Luftbildern noch vage Konturen abheben.
Am nordöstlichen Stadtrand von Osterburg in der Altmark gab es in der frühdeutschen Zeit eine deutsche Burganlage. Diese hatte aber einen slawischen Vorgänger wie man durch Ausgrabungen feststellte. Auch der Name der Stadt deutet auf eine "Burg im Osten". Eine weitere deutsche Burg befand sich im Norden der Altstadt. Ob diese auch einmal slawischer Herkunft war, konnte man bisher nicht feststellen.
Der Name des Ortes Ostrau wird auf das slawische Wort "Insel“ zurückgeführt. Man vermutet deshalb, dass die durch einen breiten Wassergraben gebildete Insel bereits zur Zeit der slawischen Besiedelung eine Wallburg getragen hat. Eine erste urkundliche Nennung erfuhr der Ort, als Markgraf Konrad der Große 1125 die Kapelle und vier Hufen Land dem Augustinerkloster auf dem Petersberg schenkte. Eine mittelalterliche Befestigung ist als existent anzunehmen, als 1156 Hogerus von Ostrau, ein markgräflicher Ministeriale, genannt wurde. Bis 1285 war dieses Geschlecht in Ostrau ansässig. Ein Otto II. von Ostrau ließ 1237 eine Burgkapelle errichten. Im dreißigjährigen Krieg hielt die Burg sogar den schwedischen Truppen stand. 1713 wurde die alten Gebäude der Burg abgerissen und durch ein Schloss ersetzt. Derzeit wird das Schloss von einer Grundschule, einem Jugendklub und dem Ostrauer Kulturverein genutzt. Von der mittelalterlichen Bausubstanz ist außer dem Fundament des Bergfriedes nur noch der Burggraben erhalten.
Der Ort Pechau bei Magdeburg geht auf eine slawische Burganlage der „Morzanen“ zurück, die heute noch südlich des Ortes als flacher Hügel erkennbar ist. Mit einem nahezu kreisrunden Durchmesser von etwa 150 m war sie auffallend groß. Sie wurde von ihren Erbauern am Ende des 9. Jahrhunderts auf einer natürlichen flachen Erhebung an einem Altarm der Elbe angelegt. Der äußere Burggraben wurde mit dem Gewässer verbunden, sodass die Burg eine insulare Lage einnahm. In den Jahren 1871 bis 1876 wurde ein Elbumflutdeich von Nord nach Süd durch das alte Burgareal gebaut. Durch diese Baumaßnahme wurde etwa ein Drittel der östlichen Burgfläche zerstört. Im Herbst 2018 wurde dieser Deich erneuert. Dabei kam es auch zu archäologischen Untersuchungen unter der Leitung von Dr. Dietlind Paddenberg. Es konnte festgestellt werden, dass die Burgsiedlung mindestens zweiphasig war und ihren Ursprung in der mittelslawischen Zeit am Ende des 9. Jahrhunderts hatte. Die Ausgräberin ging davon aus, dass der Burgwall aus erdgefüllten hölzernen Kastenkonstruktionen bestand. Aber auch eine Ankerbalkenkonstruktion ließ sich beobachten. Diese Mischbauweise ist typisch für den slawischen Burgenbau. Am Innenwall angelehnt standen etwa 30 Häuser in mindestens vier Reihen. Die Burg war also mit bis zu 300 Menschen sehr dicht besiedelt. Im Laufe der Zeit wurde die erste Burg erneuert. Ob dies nach einer Zerstörung geschah, war nicht mehr zu erkennen. Bevor die zweite Burg errichtet wurde, planierte man das alte Burggelände. Vielleicht ist in der Planierung des alten Geländes eine Art Hochwasserschutz für die neue Burg zu sehen. Die neue Burg bestand dann bis in das frühe 11. Jahrhundert und wurde nach einer großen Feuerkatastrophe nicht wieder aufgebaut. Aus einer schriftlichen Überlieferung aus dem Jahre 1007 wissen wir, dass der erste polnische König „Boleslaw I. Chrobry“ = „der Kühne“ (965/67 – 1025) die slawischen Stämme zwischen Oder und Elbe unterwerfen wollte. Er griff bei diesem Unternehmen vermutlich auch den Burgwall von Pechau an und zerstörte weitere Gebiete im Gau der „Morzanen“. Der Burgort Pechau verlor an Bedeutung und wurde endgültig verlassen.
Der Petersberg im gleichnamigen Ort ist heute 250 m hoch und liegt in einem 320 ha großen Naturschutzgebiet. In slawischer Zeit lag hier eine von Wällen geschützte Burg von der allerdings nichts mehr zu sehen ist. Nur noch geringe Wallreste aus dem 8. und 9. Jahrhundert sind noch vorhanden. Nachdem die Burg aufgegeben wurde nutzten die christlichen Missionare die Lage des Berges und errichteten eine Rundkapelle. Möglich ist, dass hier einst eine slawische Kultstätte vorhanden war.
1,4 km südwestlich Redekins und unmittelbar östlich des Ortsteils Neuredekin wird im angrenzenden Niederungsgebiet der Burgwall Redekin vermutet. Auf alten Karten sind hier die Flurnamen “Borgstelle” und - südlich davon - “Burgstallstücke” verzeichnet. GRIMM 1958 beschreibt eine “schwachen Erhöhung” im Wiesengebiet, auf der mittelslawische Scherben gefunden wurden. Befestigungsspuren fanden sich allerdings schon damals nicht mehr. Die besagte Fläche befand sich damals (1958) im Bereich eines viereckigen Ackerstücks. Auf aktuellen Luftbildern und Karten wie auch im Gelände lässt sich der beschriebene Bereich nicht mehr eindeutig abgrenzen. Allerdings findet sich auf der historischen Karte der Preußischen Landesaufnahme im fraglichen Bereich ein - wie bei GRIMM beschriebener - viereckiger Acker im Wiesenland. Diese Fläche war an drei Seiten von einem Graben umgeben (die besagte Rechteckfläche entspricht auch den bei GRIMM angegebenen Koordinaten). Heute finden sich hier Wiesenflächen, auf denen sich im südlichen Bereich im Gelände tatsächlich eine leichte Erhöhung ausmachen lässt. Die Erhöhung erstreckt sich allerdings von dort weiter nach Süden in eine angrenzende Ackerfläche (Maisfeld). Der - inzwischen tw. anders verlaufende - Graben wird in aktuellen topografischen Karten übrigens als “Wendeburggraben” bezeichnet, was den Standort einer Slawenburg indirekt bestätigt. BÖRNER (1984) führt in einer Veröffentlichung des Kreisheimatmuseums Genthin Redekin als Burgstandort des 10. Jahrhunderts im Elbe-Havel-Gebiet auf.
Die alte Wallburg auf dem Schloss- oder Kapellenberg bei Rogätz liegt etwa 500 m südwestlich des Gutes direkt an der natürlichen Abbruchkante zur Ohre, die dem mittelalterlichen Flusslauf der Elbe entspricht. In der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts begannen die ostelbischen Slawen sich auch westlich der Elbe anzusiedeln, so auch im Bereich von Rogätz. Wann der Kapellenberg zur Wallburg ausgebaut wurde, ist nicht belegt. Nach GRIMM (1958) weisen Funde mittelslawischer Keramik auf eine Existenz im 9./10. Jahrhundert hin. Bei der Wallburg handelt es sich um ein aus der Hochfläche herausspringendes Plateau, das auf der Südseite zur Ohre abfällt und im Osten und Westen von ursprünglich natürlichen Schluchten/Abflussrinnen, die möglicherweise erweitert worden sind, begrenzt wird. Das etwa 100 x 124 m große Plateau ist von einem Wall umgeben, der am Nordwestrand besonders gut ausgeprägt ist. Zur Hochfläche hin liegt vor dem Wall ein Graben. Wann die Wallburg von den Slawen aufgegeben wurde, ist nicht überliefert. Der Fund frühdeutscher Scherben und Reste verschiedener Gerätschaften auf dem Kapellenberg lassen darauf schließen, dass die Burganlage hier vermutlich im 10. oder 11. Jahrhundert von deutscher Seite erneuert bzw. neu errichtet wurde. Vermutlich wurde diese Burg Mitte des 12. Jahrhunderts aufgegeben und durch die neue Burg am Südwestrand der Ortschaft Rogätz ersetzt, von der noch der mittelalterliche Bergfried erhalten ist.
Ein oberirdisch nicht mehr erkennbarer Burgwall lag direkt südlich von kleinen Dorf Rosenhof in der Gemeinde Altenzaun im Landkreis Stendal. Bei dem Elbehochwasser 2002 zeigte sich, dass der heutige Deich südlich des Ortes sehr gefährdet war. Daher entschloss man sich zu archäologischen Ausgrabungen in dem Bereich, da hier eine slawische Fundstelle durch Oberflächenfunde bereits bekannt war. Bei den Untersuchungen von 2005 bis 2007 stiess man dann aber auf eine Burgwallanlage, die früher noch direkt an einem Altarm der Elbe auf einer Sandinsel lag und somit ideal geschützt war. Durch Keramikfunde ordnete man sie ins 9. bis 11. Jahrhundert ein. Verstärkte Holzkohleschichten im Nordteil der Burg lassen auf eine Brandkatastrophe schliessen. Die Burg besaß im Norden eine Art Berme, sonst einen bis zu 10 m breiten Graben und einen ca. 5 m breiten Wall. Der Durchmesser der Burg wird auf 70 bis 80 m geschätzt. Frühdeutsche Keramikfunde aus dem 12./13. Jahrhundert lassen auf eine deutsche Nachnutzung schliessen. Wahrscheinlich wurden die Wallreste der Burg schon zu der Zeit für die Deicherrichtung verwendet.
Der Name Roßlau/Roslowe ist slawischer Herkunft. Ausgrabungen belegen auch den Vorläufer einer slawischen Burganlage. Vermutlich wurde sie im 9. Jahrhundert in der sumpfigen Niederung der Rossel, unweit ihrer Mündung in die Elbe, als Wasserburg errichtet. Im Jahr 1115 gelangte der Raum Dessau-Roßlau durch Otto von Ballenstedt in den deutschen Machtbereich, der durch Burganlagen gesichert wurde. Die Bau der ersten deutschen Burganlage erfolgte anstellte der Slawenburg und bestand aus einem Wohnturm mit Ringmauer.
Nördlich von Rothenburg an der Saale liegen die Reste einer Slawenburg aus dem 9. bis 11. Jahrhundert. Es handelt sich um eine unregelmäßig, viereckige Hauptburg, der im Norden und Osten 2 bis 3 bogenförmige Vorwälle vorgelagert waren. Man geht heute davon aus, dass diese Wallburg einen Saaleübergang schützen sollte. Vom Plateau der Burg hatte man damals wie heute einen einzigartigen Ausblick auf die Umgebung an der Saale. Im Jahr 961 wurde die Burg das erste Mal als "Zputinesburg" überliefert. Man kann davon ausgehen, dass die einfallenden Deutschen diese Anlage noch einige Zeit weiterbenutzt haben. Um 1075 könnte diese Burg dann endgültig bei innerdeutschen Kämpfen untergegangen sein.
Etwa 500 m südwestlich der Ortschaft Sandfurth finden sich unmittelbar am Steilabfall zur Elbaue bzw. einem Elbealtarm die Reste einer historischen Wallburg. Es handelt sich nach GRIMM 1958 um eine ovale Anlage von etwa 40 x 50 m Durchmesser. Die Fläche war bereits 1958 so stark überackert, dass der Wall und der vorgelegte Graben nur noch undeutlich erkennbar waren. Aktuell hebt sich dieser Graben aber noch immer auf einigen Luftbildern ab, während er im Gelände nicht mehr erkennbar war. Eine Verfärbung im Getreidewuchs vor dem besagten Graben wurde nach GRIMM als weiterer Vorwall und Graben gedeutet. Durch den Fund mittelslawischer Keramik war eine Zuordnung der ursprünglich slawischen Anlage ins 9./10. Jahrhundert möglich. Der Fund graublauer deutscher Scherben des 13. Jahrhunderts und Lehmwurf lassen an dieser Stelle aber auch eine frühdeutsche Burg in Folge der slawischen Anlage annehmen. In historischen Karten wird der Bereich als Schlossberg bezeichnet. Wann die slawische Burganlage aufgegeben wurde, ist nicht überliefert. Die Endsilbe "furth" bei dem Ortsnamen Sandfurth deutet hier auf einen alten Übergang über die Elbe hin, was für eine mögliche strategische Bedeutung der einstigen Wallburg spricht.
Am Nordufer des Schartauer Sees gegenüber der Schartauer Dorfkirche liegen die Reste einer historischen Burganlage, die sich noch heute auf dem Luftbild zum Teil deutlich abheben. Es handelt sich um einen kleinen, weitgehend eingeebneten Ringwall (ca. 60 x 80 m) von ovalrunder Form mit geringen Wall- und Grabenresten. Der östliche Rand des Walls ist modern überbaut, der überwiegende Teil wird ackerbaulich genutzt. Durch historische Quellen ist die Existenz einer frühdeutschen Burg des 10. Jahrhunderts (aus ottonischer Zeit) in Schartau überliefert. Da Schartau slawischen Ursprungs ist und im Bereich des Burgwalls mittelslawische Keramik gefunden wurde, führt Paul Grimm in seinem Handbuch vor- und frühgeschichtlicher Burgwälle Schartau auch als slawische Befestigung auf, die durch die Scherbenfunde ins 9./10. Jahrhundert datiert werden kann. Es ist anzunehmen, dass die ottonische Burganlage im Zuge der Ostkolonisation Anfang/Mitte des 10. Jahrhunderts unter Verwendung des bestehenden slawischen Burgwalls errichtet wurde. Laut einer Festschrift zum 850jährigen Bestehen der nahegelegenen Ortschaft Niegripp soll das zerstörte Schloss Schartau im Jahr 987 wieder aufgebaut worden sein. Dies legt den Schluss nahe, dass die frühdeutsche Anlage im Verlauf des Slawenaufstandes 983 zerstört worden war. Der baldige Wiederaufbau deutet wiederum darauf hin, dass die deutsche Vorherrschaft in Schartau schnell wieder hergestellt werden konnte. Wann Schartau zum Burgwardhauptort (Burgwardei) ernannt bzw. ausgebaut wurde, ist nicht überliefert, aber in dieser Funktion fiel Schartau im Jahr 1161 an die Mark Brandenburg. Bereits im Mittelalter verlor Schartau seine ursprüngliche Bedeutung und entwickelte sich zu einem unbedeutenden Dorf. Wann die Burg Schartau aufgegeben und geschliffen wurde, ist nicht überliefert.
Etwa 300 m nördlich der Gutsanlage erhebt sich in einer alten Havelschlinge der Burgberg von Schollene. Hier befand sich eine mittelslawische (wendische) Burganlage (Fund mittelslawischer Scherben), die im Zuge der deutschen Ostkolonisation spätstens Mitte des 12. Jahrhunderts unter askanisch-deutsche Herrschaft fiel und dabei zerstört worden sein soll. Auf den Trümmern wurde dann - möglicherweise von den Askaniern - eine neue Burg errichtet, die vermutlich im 14. Jahrhundert weitgehend abgerissen wurde. 1655 werden noch die Reste einer mit doppeltem Wall und Graben umgebenen Burgstelle mit Grundmauerresten beschrieben. Nach GRIMM (1958) war bereits 1879 von der eigentlichen Burg nur noch eine kleinere und eine größere künstliche Bodenerhöhung vorhanden. Letztere war etwa 6 m hoch und 60 m breit und wurde von doppelten Ringgräben mit einem Wall dazwischen umschlossen. Ferner fanden sich noch Fundamentreste aus Feld- und Backsteinen und behauene Eichenpfähle. Heute ist nur noch der so genannte Burgberg als leichte Erhöhung und tw. eine äußere Umfriedung mit Graben- (Mühlengraben/Mühlenlanke) und Wallresten erkennbar. Auf Luftbildern zeigt sich aber noch heute die einst gut geschützte Lage der Burg. Auf einem Luftbild von 2006 hebt sich auf dem Plateau des Burgberges eine etwa 60 m x 30 m große Struktur ab, die den von GRIMM beschriebenen Resten der einstigen Burgstelle entsprechen könnten.
Am südwestlichen Ufer des Sees bei Seehausen liegen die verschliffenen Reste eines slawischen Burgwalles. 2005 fand Günter Wagner eine kleine bronzene Figur mit erhobenen Trinkhorn auf dem Burggelände. Sie wird in das 10. bis 12. Jahrhundert eingeordnet. Auf dem Luftbild sind noch Grabenreste der Wallanlage erkennbar, die als "Burgberg" bezeichnet werden.
Unmittelbar nördlich der Altstadt von Tangermünde liegt über der Elbmündung des Tanger die mächtige einstige Reichsburg. Aufgrund mittelslawischer Scherbenfunde im Burgareal wird eine ursprünglich slawische Wallburg des 9./10. Jahrhunderts angenommen, die später in deutsche Hände überging (der Fund urgeschichtlicher Scherben lässt sogar eine noch frühere Entstehung einer ersten Befestigungsanlage möglich erscheinen). Die 1009 urkundlich erstmals erwähnte deutsche Burg reiht sich in die Kette mehrerer Burgen ein, die in ottonischer Zeit zur Sicherung der Elblinie gegen die Slawen angelegt bzw. ausgebaut wurden. Die Burg, die einen sehr günstigen Elbübergang sicherte, war im 10. und 11. Jahrhundert als Reichsburg sicher die bedeutendste Grenzburg im Bereich der nord-mitteldeutschen Elbe. Durch den breiten Burggraben ist aus der Hochfläche ein abgerundet-trapezförmiges Gebiet von etwa 150 m Länge und 115 m Breite herausgeschnitten. Der ca. 40-50 m breite anschließende Teil der Hochfläche bis zum Stadtgraben und zum Ortsteil Hühnerdorf scheint mit zur Befestigung gehört zu haben. Von der eigentlichen Burgfläche wird durch einen gebogenen Graben eine Hauptburg abgetrennt. Aus der Frühgeschichte der Burg ist nichts erhalten. Teile der Ringmauer mit Zinnenresten und ein Bogenanfänger des inneren Burgtores und möglicherweise die Fundamente des Kapitelturms/Bergfrieds sind als älteste erhaltene Teile der Burg romanischen Ursprungs (12./13. Jh).
1.
Etwa 3,8 km nördlich der Ortschaft Tucheim lag vermutlich auf einer kleinen Erhebung im Fiener Bruch ein mittelslawischer Burgwall. Wie der Fund mittelsteinzeitlicher Feuersteingeräte bezeugt, wurde die Anhöhe bereits in der Steinzeit genutzt. Der Fund spätbronzezeitlicher Keramik lässt eine erste Schutzanlage aus dieser Zeit möglich erscheinen. Die in alten Flurkarten vermerkte Bezeichnung “Burgstall” und der Fund mittelslawischer Gefäßreste deuten auf eine slawische Befestigung hin. Aus den 1930er Jahren liegt eine Beschreibung eines kleinen Ringwalls mit kleinem Vorwall im Westen vor, von dem allerdings bereits 1958 keinerlei Spuren mehr vorhanden waren. In einer historischen Karte der Preußischen Landesaufnahme ist im Bereich der von GRIMM 1958 angegebenen Koordinaten eine kleine Anhöhe von 39,1 m ü. NN verzeichnet. Im Gelände ist heute nicht einmal mehr diese Anhöhe erkennbar.
2. "Schloss Tucheim" (Vermutung)
Tucheim, das als slawische Gründung gilt, liegt am Südrand des Fiener, einer großen nacheiszeitlichen Niederung südlich von Genthin, wo die Randsander durch Tucheimer und Kietzer Bach durchbrochen werden, wodurch hier möglicherweise eine begünstigte Schutzlage bestand. In Tucheim ist der Standort einer frühdeutschen Burg des 10. Jahrhunderts urkundlich überliefert. Diese wird an der Stelle des heutigen Schlosses vermutet. Die slawische Ortsgründung, die frühdeutsche Burg - als damals übliche Nachfolgeanlage einer slawischen Befestigung - und der Fund einer mittelslawischen Scherbe im betreffenden Gelände nähren die Vermutung, dass in Tucheim bereits ein - vermutlich mittelslawischer - Burgwall bestand. Heute steht das moderne Schloss aus dem 18./19. Jahrhundert auf einem künstlichen Hügel am Rand der Niederung des Tucheimer Baches. Weder aus den Geländestrukturen noch aus den Gebäuden lassen sich sichere Rückschlüsse auf ältere Bau- oder Burgstrukturen ableiten.
Am Ufer der Nuthe befindet sich südlich von Walternienburg die gleichnamige Burganlage. Man vermutet heute, dass diese Burg einen slawischen Ursprung hat. Beweisen konnte man dies allerdings noch nicht. Die Burg könnte aber gut zu einer Grenzburg in der Nähe der Elbe passen.
Werben geht auf ein slawisches Dorf namens Wiribeni/Wirbeni (Weide, Weidenbusch) zurück. Urkundlich wird Werben erstmals 1005/06 genannt, als Kaiser Heinrich II. in der Burg Werben (“castrum Wirbeni”) mit den Slawen verhandelte. Werben muss zu dieser Zeit also bereits eine Reichsburg, vergleichbar mit Arneburg oder Tangermünde gewesen sein. Sehr viel spricht dafür, dass die sächsische bzw. deutsche Burg bereits im frühen 10. Jahrhundert zum Schutz der Elblinie als Grenzburg gegen die Slawen errichtet oder ausgebaut wurde, vermutlich im Zusammenhang bzw. in Folge des Sieges König Heinrich I. über die Wenden bei Lenzen im Jahr 929. Wegen der Übernahme des slawischen Ortsnamens kann angenommen werden, dass die Sachsen - wie damals durchaus üblich - einen slawischen Burgwall übernommen haben. Die Burg Werben war wegen des nahen Elbüberganges von hoher strategischer Bedeutung. Im Jahr 1032 weilte Kaiser Konrad II in Werben. Aus dem Jahre 1034/35 ist überliefert, dass er die Burg neu befestigen ließ. Nur ein Jahr später fiel sie jedoch für etwa 100 Jahre an die slawischen Wenden. Die Burg dürfte jedoch weiter vom Reich abhängig gewesen sein. Um 1160 ist sie jedenfalls in der Hand Albrechts des Bären, der vermutlich von hier aus die Kolonisierung des Umlandes und der Gebiete östlich der Elbe und nördlich der Havel betrieb. Albrecht der Bär übergab anscheinend die damalige Burg dem Johanniterorden, der offenbar zur Mithilfe bei der Kolonisation vorgesehen war. Aus dem kreisförmigen Verlauf der Straßen um Kirche und Ordensniederlassung hat man geschlossen, dass die archäologisch bisher noch nicht nachgewiesene Burg in dieser Gegend gesucht werden muss. Dafür spricht vor allem auch das Vorkommen eines Straßennamens Schadewachten, der wie in Stendal auf eine Burgmannensiedlung hindeutet. Der Name Schadewachten bedeutet Schutzwacht oder Scharwache und weist darauf hin, dass hier die Burgmannen oder Burgwächter wohnten. Wahrscheinlich hat sich die Stadt Werben im 12. Jh zunächst innerhalb der umfangreichen Außenbefestigung der Burg entwickelt. Die oftmals in Zusammenhang mit Werben genannte Burg Pritzlawa befand sich höchstwahrscheinlich in der Nähe der nördlich der Elbe gelegenen heutigen Ortschaft Quitzöbel.
Die Burg in Wettin geht wahrscheinlich auf eine slawische Burganlage zurück. Eine erste Erwähnung gab es in einer Urkunde Kaiser Otto I. vom 29. Juli 961 als "Vitin civitas". Zu dieser Zeit war die Burg aber schon ein deutscher Burgstandort. Dass es sich einst um eine slawische Burg handelte könnte der nahe Ort Pögritz verraten. Er ist slawischen Ursprungs und bedeutet soviel wie "unterhalb der Burg".
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Wolmirstedt von Thietmar, Bischof von Merseburg, Graf von Wahlbeck und Miteigentümer der Wolmirstedter Burg im Jahre 1009.
Umfangreiche Bodenfunde und schriftliche Überlieferungen weisen jedoch darauf hin, dass bereits ab der Jungsteinzeit Menschen im Gebiet von Elbe und Ohre lebten.
Karls des Großen Chronist Einhardt hat in den fränkischen Annalen überliefert, dass die Herren des Frankenkönigs dreimal diesen Winkel zwischen Elbe und Ohre aufgesucht und Quartier bezogen haben.
Karl der Große reiste bereits 780 bis an die Ohreniederung, um hier mit den Sachsen und Slawen Regelungen zu treffen.
Wolmirstedt, als frühere Grenzfeste zwischen der Mark Brandenburg und dem Erzstift Magdeburg, war ständiges Streitgebiet und häufiger Schauplatz für kriegerische Auseinandersetzungen.
In der Trüberniederung 2,4 km nordwestlich der Ortschaft Wust, die ebenfalls slawischen Ursprungs ist, liegt ein etwa 90 m großer mittelslawischer Ringwall. GRIMM 1958 beschreibt einen Wall, der teilweise noch bis zu 3 m Höhe erhalten ist. Im Norden, Osten und Süden waren 1958 noch Reste eines konzentrischverlaufenden Vorwalles zu erkennen. Bei kleineren Erdabtragungen wurden im Hauptwall rotgebrannte Lehmstücke und Holzkohle beobachtet, die auf einen Brand hinweisen. Im Bereich des Walles wurden mittelslawische Scherben gefunden. Heute wird der Wall von Gehölzen - wie alten Eichen - eingenommen, der Kern ist allerdings tw. noch relativ offen (Gebüsche, Hochstauden).
Ganz in der Nähe der Stadthalle und des Schlosses in Zerbst liegen die Reste eines slawischen Burgwalls. Er ist heute noch relativ gut erhalten. Da in der Nähe der Schlossteich liegt, dürfte es sich um eine Niederungsburg gehandelt haben.
Im 8. Jahrhundert hatte sich der slawische Stamm der "Citici" in dieser Gegend angesiedelt und eine kleine befestigte Anlage geschaffen. Als "civitas Curbici" wurde die Stadt am 29. Juli 961 erstmals urkundlich erwähnt, da Kaiser Otto I. die Einkünfte vieler Orte, darunter auch Zörbig, dem Mauritiuskloster in Magdeburg überschrieb. Der Name ist slawischen Ursprungs und läßt sich als "Sorben-Ort" übersetzen. Daraus entstand nach mehrfach geänderten Schreibformen Zörbig. An der Kreuzung von zwei alten Handelsstraßen gelegen (die Salzstraße von Halle nach Osten kreuzte die Handelsstraße von Magdeburg nach Leipzig), blickt die Stadt auf ein ehrwürdiges Alter zurück. Das Gebiet wurde von den Deutschen in Besitz genommen, die in Zörbig einen Burgward anstelle der slawischen Burg errichteten. Er ist Ursprung der späteren Burg und des späteren Schlosses, sowie des dazugehörigen kleinen Verwaltungsbezirkes, das Amt Zörbig. Im Schutze der Burg ließen sich Bauern und Handwerker nieder und bildeten die Keimzelle der späteren Stadt. Als Lehen kam es im 10. Jahrhundert an die Wettiner.